Landesweit größtes Potenzial bei grünem Wasserstoff

Region Heilbronn-Franken hat landesweit größtes Potenzial im Bereich grünem Wasserstoff
- Rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Strategietreffen der H2 Impuls Initiative.
- Die Region Heilbronn Franken zeigt durch Projekte wie H2TransformHNF und RegioStrat landesweit führendes Potenzial bei der Wasserstofftransformation.
- Mit dem H2 Simulationstool bietet das Fraunhofer IAO konkrete Hilfestellungen für Unternehmen und Kommunen.
Heilbronn, 10.01.2025. Baden Württemberg und allen voran die Region Heilbronn Franken treiben das Thema Wasserstoff aktiv voran. Dies zeigte sich eindrucksvoll beim Strategietreffen zur regionalen Wasserstoff Transformation: Rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten der Einladung der Heilbronner H2 Impuls Initiative des Regionalverbands, des Landratsamts sowie der Wirtschaftsförderung Raum Heilbronn GmbH und kamen am 8. Januar 2025 im vollbesetzten Meistersaal der Handwerkskammer Heilbronn zu einem richtungsweisenden Austausch zusammen. Zu den hochrangigen Gästen zählte unter anderem Dr. Natalia Jaekel, Ministerialdirigentin im Staatsministerium Baden Württemberg und Chef Koordinatorin von sieben Ressorts der Landesregierung. In ihrer Rolle gestaltet sie die Energie und Wirtschaftszukunft des Landes maßgeblich mit.
Dr. Jaekel dankte dem H2 Netzwerk in Heilbronn Franken, das seit über 15 Jahren als Wegbereiter der Erzeugung, Nutzung und Speicherung von Wasserstoff in der Region aktiv ist. Sie betonte, dass die Landesregierung sich auf Bundes und europäischer Ebene dafür einsetzt, die Produktion und Nutzung von Wasserstoff in Deutschland voranzutreiben. Es komme auf die Akteure vor Ort an, sie wären es, die die Transformation stemmen müssen technologisch, wirtschaftlich und kommunikativ.
Know how und Vorsprung nutzen
Norbert Heuser, Landrat des Landkreises Heilbronn und Wasserstoff Koordinator der Region Heilbronn Franken sowie Sprecher der Arbeitsgruppe Wasserstoff in der Metropolregion Stuttgart, forderte in seinem Bericht zum Schulterschluss auf: „Die Energiewende kann nur gelingen, wenn alle zusammenarbeiten Energieerzeuger, verteiler, Unternehmen und Kommunen. Wir brauchen Flächen vor Ort für die Erzeugung, aber auch für Unternehmen, die die Chancen nutzen, die uns Wasserstoff bietet.“ Er hob die wichtige Rolle des Regionalverbands Heilbronn Franken hervor, der durch seine Arbeit Vorhaben und Projekte ermöglicht.
Heuser warnte vor Verzögerungen: „Nach der Bundestagswahl darf es keine Denkpausen geben. Eine sichere, saubere und bezahlbare Energie ist unverzichtbar für unseren Wirtschaftsstandort und die Arbeitsplätze. Wasserstoff ist eine riesige Chance, die wir nutzen müssen.“ Dabei verwies er auf den Wissensvorsprung Deutschlands im Wasserstoffbereich und mahnte, diesen nicht ungenutzt zu lassen. „Wenn wir zögern, wird uns das gleiche Schicksal ereilen wie bei der Solarenergie. Während hier viel diskutiert wird, handeln andere Nationen bereits.“
Sowohl Heuser als auch Dr. Jaekel betonten die Bedeutung des Dialogs. Die Landesregierung stellt in den kommenden zwei Jahren Förderungen bereit, um die Errichtung von Elektrolyseuren zu fördern. „Wir sind bereit, mit den Akteuren vor Ort zusammenzuarbeiten und Hindernisse aus dem Weg zu räumen“, bekräftigte Dr. Jaekel.
Ergebnisse des Förderprojekts H2TransformHNF
Das hohe Potenzial der Region für die Wasserstofferzeugung und nutzung wurde durch die Ergebnisse des Förderprojekts H2TransformHNF, untermauert. Diese wurden beim Strategietreffen von Alexander Klinge, Consultant bei der mit der Analyse beauftragten GP Joule Consult GmbH, der Öffentlichkeit präsentiert. Die Erkenntnisse aus der Untersuchung zeigen, dass Heilbronn Franken nicht nur technologisch, sondern auch durch seine enge regionale Vernetzung ideal aufgestellt ist, um eine Vorreiterrolle in der Wasserstoff Transformation einzunehmen.
Kommunikationskonzept als Schlüssel
Ein entscheidender Bestandteil des Transformationsprozesses ist das begleitende Kommunikationskonzept, das die Akteure in der Region zusammenbringt und die Transformation aktiv unterstützt. Ziel ist es, Informationen bereitzustellen, Transparenz zu schaffen, Unsicherheiten abzubauen und damit eine breite Akzeptanz für die Nutzung von Wasserstoff zu erreichen. Daniela Bamberg, Geschäftsführerin von BAMBERG kommunikation stellte bei der Veranstaltung das Kommunikationskonzept sowie den aktuellen Stand der geplanten Online Plattform vor, auf der in Zukunft alle wichtigen Informationen, Ergebnisse, Fördermittel und Ansprechpartner gebündelt zur Verfügung gestellt werden.
Start des Förderprojekts ANTRIEB HN F
Mit dem Projekt ANTRIEB HN F startet Heilbronn Franken in eine neue Phase der strategischen Regionalentwicklung. Das Projekt zielt darauf ab, die Energie und Mobilitätswende in der Region ganzheitlich zu gestalten und die Herausforderungen des Strukturwandels aktiv anzugehen, erläuterte Erik Bannwarth, Projektleiter beim Regionalverband Heilbronn Franken. Im Mittelpunkt steht die räumliche Verknüpfung von nachhaltiger Energieerzeugung und großen Energieverbrauchern, insbesondere aus der Industrie. Durch eine Optimierung der Planungsprozesse und die Identifikation geeigneter Flächen wird der Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigt. Gleichzeitig werden neue Mobilitätskonzepte entwickelt, um die Infrastruktur den zukünftigen Anforderungen anzupassen. Das Projekt adressiert dabei auch das Ungleichgewicht zwischen städtischen und ländlichen Regionen in der Energieversorgung und setzt auf eine enge Abstimmung zwischen Regionalplanung und Regionalentwicklung. Ziel ist es, nachhaltige Lösungen zu schaffen, die den Wirtschaftsstandort langfristig stärken und zur Klimaneutralität beitragen.
Fraunhofer IAO zeigt Unternehmen den Weg zum Wasserstoff
Zum Abschluss des Strategietreffens präsentierte Timo Stöhr vom Fraunhofer IAO ein innovatives H2 Simulationstool, das Unternehmen und Kommunen hilft, ihren individuellen Wasserstoffbedarf zu ermitteln, Fachkräftequalifizierung einzuleiten und die Akzeptanz von Wasserstoff zu identifizieren. Dieses Tool ermöglicht es, Verbrauchsdaten zu analysieren, CO2 Einsparpotenziale aufzuzeigen, Qualifizierungsnotwendigkeiten zu erkennen und konkrete Umsetzungshinweise abzuleiten. Ab 2025 wird das H2 Simulationstool zusammen mit umfassenden Beratungsleistungen, die über das seit 2022 geförderte Leuchtturmprojekt HYDROGENIUM kostenfrei angeboten werden, verfügbar sein. Durch die Nutzung dieses Tools sollen Einstiegshürden abgebaut und die praktische Anwendung von Wasserstoff in der Region gefördert werden. Dieser Schritt markiert einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einer wasserstoffbasierten Zukunft und hebt die Bedeutung von Technologie und Innovation für die Transformation hervor.
Das Strategietreffen zur Wasserstoff Transformation in der Region Heilbronn Franken unterstrich die landesweite Bedeutung der Region im Bereich Wasserstoff. Mit hochrangigen Gästen, wie Dr. Natalia Jaekel, und den präsentierten Ergebnissen aus dem Förderprojekt H2TransformHNF zeigte sich, dass die Region technologisch und strukturell gut aufgestellt ist. Die gestartete Kommunikationsstrategie und das neue Förderprojekt ANTRIEB HN F sollen die Energie und Mobilitätswende weiter vorantreiben, während Werkzeuge wie das H2 Simulationstool konkrete Umsetzungshilfen bieten.
Die Initiative H2 Impuls wird vom Landratsamt Heilbronn, dem Regionalverband Heilbronn Franken und der Wirtschaftsförderung Raum Heilbronn GmbH getragen. Der Zusammenschluss dieser drei zentralen Akteure versteht sich als aktives Bindeglied zwischen Wirtschaft, Kommunen, Politik, Verbänden und der Öffentlichkeit. Mit regelmäßigen Netzwerktreffen fördert das Netzwerk den Austausch zwischen den Beteiligten. Unternehmen und Kommunen sind eingeladen, sich aktiv einzubringen und die Zukunft der Energieversorgung in der Region mitzugestalten.
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Iris Ley
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Wirtschaftsförderung Raum Heilbronn GmbH
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